Das Römische Köln (CCAA)

Das römische Köln wurde im Jahre 50 n. Chr. von Kaiser Claudius (10 v. Chr. bis 54 n. Chr.) zur Colonia Claudia Ara Agrippinensium (abgekürzt: CCAA) erhoben. Damit wurde die vorangegangene Ubiersiedlung Oppidum Ubiorum (gegründet ca. 19. v. Chr.) zu einer Colonia aufgewertet und zählte damit zu den wichtigsten Städten des gesamten Römischen Reiches.

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Der Römerturm stand im äußersten Nordwesten der Stadtmauer (c)

Die Bürger der CCAA hatten fortan die römischen Bürgerrechte und damit begann der Aufstieg Kölns zur lange Zeit wichtigsten Stadt des Römischen Reichs nördlich der Alpen. Der lange Name steht übersetzt für „Stadt römischen Rechts am Ort eines dem Kaiser geweihten Altars, unter Claudius gegründet auf Initiative Agrippinas“.

 

Initiative Agrippinas führte zur Gründung der Colonia

Iulia Agrippina, oft als Agrippina die Jüngere bezeichnet, wurde im Jahre 15 v. Chr. in der Ubiersiedlung geboren und legte wohl bei ihrem Gatten, Kaiser Claudius ein gutes Wort für Köln ein, denn auf ihren Einfluss ist es wohl zurückzuführen, dass Köln tatsächlich den Rang der „Colonia“ erhielt.

Bis heute wird sie dafür in Köln verehrt und auch das römische Gewand der Jungfrau des Kölner Dreigestirns (lat. Trifolium) symbolisiert Agrippina. Die Colonia Agrippina wird dabei mit „Ihre Lieblichkeit tituliert“ und auch der weltbekannte Kölner Karneval ansich kann seine Wurzeln bis zu den Römern herleiten, als seinerzeit beim Fest der Saturnalien fröhlich dem Gott Saturn gehuldigt wurde und der „Carrus navalis“, ein gezimmerter Schiffskarren, durch die Kolonie zog.

Beeindruckend ist auch: Die CCAA war die einzige Colonia des Imperiums, die in ihrem Namen Bezug zu einer Frau nahm.

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Ein Teil der Nordseite der römischen Stadtmauer aus dem Jahre 50 n. Chr. (c)

Im Flottenkastell Alteburg befand sich das Hauptquartier der Classis Germanica, der Rheinflotte und einem der größten Marineverbände im Imperium Romanum. Die CCAA erhielt zwischen 70 und 90 n. Chr. eine Stadtmauer (ca. 8 m hoch und 2,5 m breit) und umfasste ungefähr eine Fläche von 1 qkm.

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Der Römerbrunnen stammt aus dem Jahre 1915. Davor steht eine Säule mit der kapitolischen Wölfin Roms (c)

Köln wurde ein bedeutender Handelsplatz, über die Römerstraßen Via Belgica und Via Agrippa war es bestens an die benachbarten Provinzen angeschlossen. In der CCAA gab es, ähnlich wie in Rom, imposante Einrichtungen wie Tempel, Thermen, ein Forum, Amphitheater, eine Arena, private Wasseranschlüsse und hunderte Brunnen. Die nach dem Vorbild Roms konstruierte Colonia hatte natürlich auch eine ausgeklüngeltes Wasserversorgungssystem, ebenso wie ein Abwassersystem (Cloaca maxima) und private wie öffentliche Latrinen, die bekanntlich als Kommunikationsplatz dienten.

 

Über die Eifelwasserleitung in die CCAA

Über die Eifelwasserleitung (auch Römerkanal) wurde die CCAA mit frischen Quellwasser aus der Eifel versorgt. Man geht davon aus, dass der Römerkanal 180 Jahre betrieben wurde, nämlich in den Jahren 80 bis 260 n. Chr.

Diese für die damalige Zeit und bis heute beeindruckende Ingenieursleistung der Eifelwasserleitung kam ohne komplizierte Pumpen aus, sondern nutzte einzigste die Kraft von Gefälle. Die vom Grünen Pütz startende Eifelwasserleitung war mit 95 km Länge die drittlängste Wasserleitung des gesamten Imperium Romanum und nutze zur Überleitung über Täler den Aquädukte (wie den in Mechernich-Vussem).

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Der Römische Aquädukt bei Mechernich-Vussem führte als Teil der Eifelwasserleitung das frische Wasser in die CCAA (c)

Weitere Frischwasserquellen des Römerkanals in die CCAA lagen beim Klausbrunnen (Mechernich-Kallmuth) sowie bei den heutigen Mechernicher Ortsteilen Urfey und Weyer.

Die Kölner, damals eine Mischbevölkerung aus Ubiern und Römern, bevorzugten damals vollmundiges Trinkwasser mit hoher Wasserhärte. Das Rheinwasser war den Kölnern ebenfalls nicht gut genug, zumal Städte wie Mainz, Bingen und Koblenz höher am Rhein lagen und man nicht deren Abwasser konsumieren wollte.

Der hohe Kalkanteil des Eifelwassers hatte aber nicht nur den Vorteil, dass es besser schmeckte. Besonders praktisch waren die Kalkablagerungen um die innerstädtischen Rohrleitungen aus Blei, die das giftige Schwermetall aus dem Trinkwasser fernhielten. Denn schon die Römer wussten, dass Blei im Wasser ungesund ist. Später wurden die dichten Kalkablagerungen aus den Leitungen abgebaut und als Kalksinter (Aquäduktenmarmor, Eifelmarmor) als Baumaterial für Altarplatten, Gräber und Säulen in Westeuropa verwendet.

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Teil des Römerkanals im Wald bei Mechernich-Breitenbenden (c)

Neben dem Römerstraßen war auch der Rhein ein wichtiger Transportweg. Die Waren wurden mit sogenannten Plattenbodenschiffen (Prahmen) verschifft. Das florierende Köln hatte natürlich auch eine Ausstrahlung in das freie Germanien (Germania magna), es diente zugleich als Schaufenster wie als Bollwerk Roms und seiner Kultur gegen die Barbaren.

 

Pax Romana am Rhein

Rom setze mit seiner Idee der Pax Romana, die unter Kaiser Augustus (63 v. Chr. bis 14 n. Chr.) aufkam, gleichsam auf Eroberung und Frieden. Im römischen Germanien, welches sich aufteilte in Germania inferior (Niedergermanien, Hauptstadt CCAA) und Germania superior (Obergermanien, Hauptstadt Mogontiacum, heute Mainz) sollten die Menschen die gleichen Annehmlichkeiten der römischen Kultur und der staatlichen und gesellschaftlichen Struktur erhalten, wie im italienischen Kernland. Das ging von der Fußbodenheizung, dem Straßensystem bis zur Badekultur und dem römischen Recht, welches die Willkür mancher barbarischen Stammesfürsten beendete. Dabei konnten die Germanen weiterhin ihre eigenen Traditionen und ihre Religion behalten. Bei der Steuereintreibung verstand das Imperium Romanum und deren Statthalter allerdings keinen Spaß und deren Begleichung wurde hart durchgesetzt, notfalls mit Strafexpeditionen und Hinrichtungen.

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An den Stellen der alten Stadtmauer findet man diese Bronzeplatten mit einer Karte des antiken Kölns (c)

Trotzdem zogen die befriedeten Verhältnisse in den römischen Provinzen zunehmend Germanen an. Die Ubier hatten sich schon sehr früh mit den Römern arrangiert. Sie hatten allerdings auch mitansehen müssen, wie kompromisslos die keltischen Eburonen von Gaius Iulius Caesar (100 bis 44 v. Chr.) nach ihrem Aufstand unter ihrem König Ambiorix in den Jahren 53 und 51 v. Chr. niedergemetzelt worden waren.

Die Ubier zeigten sich geschmeidiger und viele Ubierfrauen gingen eine Ehe mit römischen Veteranen ein. Diese erhielten nach 25 Dienstjahren in der römischen Legion großzügige Abfindungen, Landschenkungen und Pensionen. Sie verdingten sich danach noch als Handwerker oder Kaufleute und waren für die Germaninnen attraktive Gatten. So wuchs die CCAA rasch und es entstand eine Mischbevölkerung zwischen Römern, Ubiern und anderen eingewanderten Personen aus allen möglichen Provinzen des Römischen Reichs.

Und so ist es kein Zufall, dass im beliebten Karnevalslied „Unsere Stammbaum“ der Bläck Fööss der erste Satz auf Kölsch lautet „Ich wor ne stolze Römer, kom met Caesar‘s Legion“. Nationale Herkunft spielte im Imperium Romanum kaum eine Rolle und so bestanden die Vorfahren der heutigen Kölner u.a. aus Italien, Britannien, Hispanien, Dacia, Ägypten oder Syrien.

Wichtige Orte in der CCAA waren das Kapitoltempel als religiöses Zentrum (hier steht seit dem Mittelalter die Kirche St. Maria im Kapitol), welches dem Iupiter, der Iuno und der Minerva gewidmet war. Wichtige Orte hinter der 4 km langen Stadtmauer mit 19 Wehrtürmen waren auch das Heiligtum „Altar der Ubier“ (Ara Ubiorum) und westlich hiervon das Forum sowie das Praetorium, der Palast und der Sitz des Statthalters der Provinz Germania inferior. Es wird vermutet, dass die großräumigen Thermen um die heutige Kirche St. Cäcilien standen. Vor der Stadt auf einer Rheininsel gab es außerdem eine Palaestra (Sportanlage) mit Wasserbecken.

 

Imperatordeklaration in der CCAA und Bataveraufstand

Wen wundert es, dass die Kölner im Jahre 69 n. Chr. wenig Interesse hatten, sich dem Bataveraufstand unter ihrem Anführer Iulius Civilis gegen die Römer anzuschließen. Der westgermanische Stamm der Bataver (ansässig in den heutigen Niederlanden) hatte nach dem Tod des römischen Kaisers Nero (37 bis 68 n. Chr.) und die darauf folgenden Nachfolgewirren im Vierkaiserjahr zu einem Aufstand genutzt. Nach einigen militärischen Erfolgen gegen die dezimierten römischen Legionen standen die Bataver nun vor den Toren Kölns. Andere keltische Stämme wie die Lingonen und die Treverer (Namensgeber von Trier) hatten sich bereits angeschlossen.

Für die römisch-ubische Mischbevölkerung waren die Bataver allerdings eher Barbaren. Sie lebten in den nebligen Wäldern oder auf einfachen Bauernhöfen. Es gab keine Städte, sondern nur kleine Siedlungen und keinen römischen Luxus oder leuchtenden Öllampen in der Nacht. Man schlief wie früher die Ubier auch mit den Tieren unter einem Dach. Für die städtischen Ubier Kölns kein wünschensertes Schicksal mehr.

Aber die Bataver hatten die Gunst der Stunde genutzt und schienen am längeren Hebel zu sitzen. Es waren kaum Legionäre zur Verteidigung Roms vor Ort. Aulus Vitellius, der Oberbefehlshaber der rheinischen Legionen war zuvor von seinen Truppen in Köln zum Imperator Roms ausgerufen worden. Als Symbol überreichte man ihm das Schwert des Gaius Iulius Caesar, welches im Kölner Marstempel aufbewahrt wurde.

Unterstützt wurde er von Einheiten in Britannien, Gallien und Hispanien und zog mit seinen Truppen nach Italien, um sich gegen seine Konkurrenten durchzusetzen. Er besiegte bei der Schlacht von Bedriacum die Truppen von Kaiser Otho und bereits zuvor war Kaiser Galba einem Mord zum Opfer gefallen. Der in Köln ausgerufene Kaiser Vitelius wurde darauf vom Senat Roms als Imperator akzeptiert. Im Osten des Imperiums wurde allerdings Vespasian (9 bis 79 n. Chr.)  zum Kaiser ausgerufen, der sich schließlich bei der zweiten Schlacht von Bedriacum doch gegen Vitelius durchsetzen konnte und den Machtkampf abschließend für sich entschied.

Während dieser Unruhen schlossen sich die Kölner zwischenzeitlich doch dem Bataveraufstand an, wechselten jedoch wegen Unstimmigkeiten mit den Batavern (diese forderten von den Ubiern die Zerstörung der Stadtmauer) sowie mangelnden Erfolgsaussichten wieder die Seiten.

 

Zentrum von Germania inferior und Übergang in die Frankenzeit

Die CCAA konnte jetzt weiter aufstreben, vor ihren Toren siedelten Germanen, die auf den Märkten als Bauern und Handwerker ihre Waren und Dienstleistungen anboten. Die hohe Lebensqualität zog immer mehr Menschen an und die einfachen Bürger lebten sehr bald auch wie in Rom in einfachen Insulae-Wohnblöcken.

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Mosaik des Sonnengottes „Sol invictus“ im Rheinischen Landesmuseum Bonn (c)

Andere zogen in eine Vorstadt (Suburbium), die besonders südlich der CCAA entstanden. Reichere Bürger lebten dagegen in großzügigen Villen und Stadtpalästen.  Solche Häuser waren auch reich mit Kunst ausgestattet wie Skulpturen oder große Mosaike (wie etwas das Dionysosmosaik des Peristylhaus im Römisch-Germanischen Museum in Köln).

Viele Germanen dienten auch freiwillig den den Auxiliartruppen der römischen Legion. Diese waren zwar schlechter ausgestattet und man erhielt auch weniger Sold, aber als deren Mitglied konnte ein Germane außerhalb Kölns nach 27 Dienstjahren das römische Bürgerrecht erhalten. Entlang des Rheins entstanden einige römische Legionslager und hieraus Städte wie Xanten (Vetera), Bonn (Bonna), Koblenz (Castellum apud Confluentes), Mainz (Mogontiacum), Straßburg (Argentoratum) und Konstanz (Drusomagus).

Im Südosten der Colonia markierte den Eingang zum Rheinhafen das Ubiermonument, dass heute älteste erhaltene Bauwerk Kölns (4 oder 5 n. Chr.) und der älteste Steinbau nördlich der Alpen. Der imposante Turm mit seinen gewaltigen Tuff-Steinquadern war damals ca. 20 m hoch und war schon von weitem zu sehen.

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Modell des Römerschifftyps Prahm im Rheinischen Landesmuseum Bonn (c)

Der Rhein als nasse Grenze war bereits unter Gaius Iulius Caesar mit Brücken zur Überquerung durch römische Legionen erschlossen worden. Diese Brücken dienten zwar auch dem einfacheren Handel mit den freien Germanen, ermöglichten es den römischen Legionen aber auch zügig in feindliches Gebiet einzudringen oder Straf- und Einschüchterungsexpeditionen durchzuführen.  Gesichert wurden diese z.B. durch Brückenköpfe und Kastelle wie etwa das Castrum divitensium (kurz Kastell Divitia), aus dem der heutige kölner Stadtteil Deutz wurde.

Die CCAA als Hauptstadt der römischen Provinz hatte im zweiten Jahrhundert ca. 20.000 Einwohner, wovon ca. 5.000 außerhalb der Stadtmauer lebten. Im dritten Jahrhundert bröckelte aber bereits die Friedenszeit und die Stabilität der Pax Romana. Bald folgte das Imperium Galliarum, eine von 260 bis 274 n. Chr. bestehendes Sonderreich (Gallien, Germanien, Britannien, Hispanien, Rätien), dessen Hauptstadt Köln war. Kaiser Aurelian (211 bis 275) gelang es schließlich wieder die Kontrolle über die westeuropäischen Provinzen zu erhalten.

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Jupitersäule im Rheinischen Landesmuseum Bonn (c)

Im Jahre 335 und 336 wurde Köln jedoch von den Franken belagert und geplündert. Die hoch entwickelte Stadt wurde von den Franken verwüstet, die mit der römischen Infrastruktur nichts anfangen konnten und sie letztlich sich selbst überließen oder als Rohstoffquelle zerstörten. Auch nach dem Abzug der Franken war das unter der Völkerwanderung überforderte Imperium Romanum nicht mehr in der Lage den alten antiken Glanz wiederherzustellen. Als das Weströmische Reich im Jahre 476 aufhörte zu bestehen, war Köln in der Hand der Rheinfranken (Ripuarier) und die Spätantike ging in das Mittelalter über. Viele Errungenschaften der römischen Zeit waren vergessen worden und es dauerte z.B. bis 1872 ehe Köln wieder ein Wasserleitungssystem erhielt.

 

Römisches Erbe in Köln und Umland

In Relation zu der Bedeutung der CCAA innerhalb des Römischen Reichs sind die heutigen sichtbaren römischen Spuren in Köln eher übersichtlich.

Als Colonia war Köln, wie bereits erwähnt, nach dem Vorbild Roms erbaut worden und beinhaltete einige imposante Prachtbauten, die heute nicht oder kaum noch zu erkennen sind. Ganz anders als in Trier, wo mit der Porta Nigra, den Barbarathermen, den Kaiserthermen, dem Amphitheater und der Römerbrücke eine ganze Reihe gut erhaltener Sehenswürdigkeiten im Stadtbild offensichtlich sind, muss man in Köln schon etwas genauer hinsehen.

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Der Helenenturm war Teil der Stadtmauer um die CCAA (c)

Zudem hat Köln als moderne Metropole im südichen Nordrhein-Westfalen natürlich auch viele moderne Sehenswürdigkeiten und architektonische Hingucker. Trotzdem ist das römische Erbe in Köln auch heute noch erlebbar und erkennbar.

Wer sich für die römische Geschichte Kölns interessierte sollte auf jeden Fall das Römisch-Germanische Museum besuchen. Unweit vom Kölner Hauptbahnhof kann man hier u.a. das bekannte Dionysosmosaik, welches aus der Zeit um 220/230 n. Chr. stammt sowie das eindrucksvolle Grabmal des Poblicius (ca. 40 n. Chr.) besichtigen. Die Dauerausstellung des Museums bietet zahlreiche antike und römische Exponate wie Götterstatuen, Kaiserbüsten, Altäre, Schmucken, Badeutensilien, Haushaltsgegenstände, Münzen, Waffen, Mosaike sowie Karten und Modelle aus der Stadtgeschichte Kölns und der CCAA.

Das Museum arbeitet mit einigen Forschungseinrichtungen zusammen und liefert auch spannende Workshops rund um das antike Leben in Köln. Nicht weit vom Museum entfernt findet man das Praetorium, der Amtssitz des Statthalters von Germania inferior und zu römischen Zeiten dem wichtigsten Palast am Rhein.

Nahe dem Römisch-Germanischen Museum findet man auch den aus Basalt gepflasterten Teil (33 m lang) der einstigen Hafenstraße. Daneben findet man einen alten Wassersammler als Teilstück der einstigen Abwasserleitung.

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Die römische Hafenstraße und der Abwassersammler (c)

Auch heute noch verlaufen einige Straßen Kölns entlang der alten Römerstraßen wie etwa die geraden Wege der Aachener Straße (früher Via Belgica), der Bonner Straße (Limes-Straße) und der Luxemburger Straße (Agrippa-Straße). Auch viele Straßennamen und Einrichtungen im heutigen Köln erinnern an die Römer, wie etwa die Römergasse, die Claudius-Therme oder das Agrippabad.

Direkt an der Fernstraße Via Belgica entdeckte man 1843 zufällig das Römergrab in Köln-Weiden. Die Grabkammer stammt aus dem 2. Jahrhundert war vermutlich das Grab einer reichen Gutshoffamilie (Villa rustica). Es wird vermutet, dass auf der anderen Seite der Straße eine Mansio lag, also eine der vielen Raststätten entlang der Römerstraßen, die zum rasten, übernachten und zur Reparatur von Reisewagen genutzt wurden.

Reste der alten römischen Stadtmauer von Köln findet man noch einige, sie sind im Boden mit Bronzeplatten einer Karte vom antiken Köln und der Inschrift CCAA markiert. Ebenso findet man noch einige der einst 19 Wehrtürme wie etwa den Römerturm an der Zeughausstraße, einst der nordwestlicher Eckturm der Stadtmauer. Nur wenige Meter entfernt kann man heute noch den Helenenturm besichtigen. Reste des Lysolphturms an der nördlichen Stadtmauer findet man bei Maria ad Ortum bzw. Ecke Tunisstraße/ Komödienstraße. An der Komödenstraße findet man außerdem einen Rest der römischen Stadtmauer, der gut den römischen Beton (Opus caementicium) erkennen lässt.

Das Ubiermonument war ebenfalls ein römischer Turm bzw. fungierte als Hafenturm. Sehenswert ist auch der Römerbrunnen aus dem Jahre 1915 an der Burgmauer. Hier stand einst auch ein römischer Wachturm. Am Brunnen sind einige römische Darstellungen zu sehen, vor dem Brunnen ist eine hohe Säule, auf der die römisch-kapitolinische Wölfin thront. Wer sich am Kölner Dom und an der Domplatte aufhält, der kann das Nordtor besichtigen, der Haupttorbogen befindet sich allerdings im Römisch-Germanischen Museum. Die historischen Gewölberäume in der Domschatzkammer sind ebenfalls teilweise Bereiche der römischen Stadtmauer.

Vom Kastell Deutz findet man heute ein Modell im Kölner Stadtmuseum besichtigt werden, Überreste findet man noch in der Tiefgarage im Lanxess Tower und links neben dem Tower zu finden. Ebenso sind heute noch Reste des konservierten Osttors sind sichtbar.

Dies sind nur einige Beispiele für römische Sehenswürdigkeiten in Köln. Wer sich für die Sehenswürdigkeiten aus dieser Zeit interessiert, der kann entlang am Römerkanal-Wanderweg (wie den Vussemer Aquädukt und Überreste der römischen Wasserleitung z.B. in Breitenbenden und Kreuzweingarten, der Römischen Brunnenstube in Kallmuth sowie die Kalkbrennerei in Iversheim), die Tempelbezirke und Matronentempel in Nettersheim und Umgebung, den Römerthermen Zülpich [Museum der Badekultur] und im Rheinischen Landesmuseum (mit umfangreichen römischen aber auch keltischen Exponaten) in Bonn weitere Zeugnisse der Römer im Rheinland entdecken.

 

Ausflug nach Xanten

Richtung Niederrhein bietet sich allerdings auch ein Besuch im Archäologischen Park Xanten an, welcher auf dem Gebiet der ehemaligen Colonia Ulpia Traiana liegt.

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Römische Legionäre zeigen die Schildkrötenformation im LVR-Archäologischer Park Xanten (c)

Hier findet man nicht nur das LVR-RömerMuseum Xanten sowie Tempel, Amphitheater, römische Herberge und Wohnhäuser, sondern auch spannende Veranstaltungen wie das gut besuchte Römerfest „Schwerter, Brot und Spiele“.

Alles zwei Jahre treffen sich hier Rom-Fans der Moderne aus ganz Europa – hier trifft man Briten, Dänen, Franzosen, Niederländer, Polen, Tschechen etc. und natürlich auch Deutsche aus allen Regionen. Sie alle vereint die Faszination für das Alte Rom und die Römer.

Man erlebt hier Geschichte live und kann für zwei Tage Gladiatorenwettkämpfe, Triumphzüge und Legionäre im Alltag kennen lernen. Bei einer vollen Arena bekämpfen sich hier die unterschiedlichen Gladiatorentypen wie Murmillo und Retiarius unter den Augen der zahlreichen Zuschauer in einer authentisch wirkenden Szenerie.

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Gladiatorenkämpfe in der Arena (LVR-Archäologischer Park Xanten) (c)

Ebenso kann man bei diesem Römerfest in der Taverne römisches Essen kosten und authentisch hergestellten Mulsum trinken. Auch die römischen Reiter zeigen die Ausrüstung und Technik der Kavallerie, ferner werden größere Waffen der römischen Legion gezeigt und präsentiert.

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In einem Römerlager im LVR-Archäologischen Park Xanten zeigt man auch die römischen Schilde (Scutum) und Waffen (c)

Besonders auch für Familien mit Kindern ist die Veranstaltung zu empfehlen, denn diese können sich als Edelsteinschleifer betätigen, Amulette basteln, germanische Messer schnitzen, Speere werfen oder sich als Legionäre verkleiden sowie spannenden Geschichten der römischen Mythologie lauschen.

Römische Handwerker präsentieren ihre Produkte und zeigen deren Herstellung – vom Töpfern über Schmuck zur Tunicaherstellung und weiterer Textilien. Die gesamte Anlage ist allerdings auch außerhalb dieses Festes mit ihren vielen römischen Bauten und Ausstellungsstücken sowie dem Römermuseum einen Besuch wert.

 

Webtipps:

Archäologischer Park Xanten und Römermuseum

Rheinisches Landesmuseum (Bonn)

Römisch-Germanisches Museum (Köln)

 

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