Küche & Spezialitäten

Lange stand die Eifeler Küche im Schatten anderer Regionalküchen, wie etwa der rheinischen Küche oder der Küche Burgunds. Sie galt als „arme Leute“-Küche und wurde nicht sonderlich beachtet. Völlig zu Unrecht wie man heute weiß, denn die Eifeler Küche entwickelte sich über Jahrhunderte zu einer einfallsreichen Kochkunst.

Auch wenn die Menschen in Preußisch-Sibirien wenig Reichtum hatten und sich selbst die Adligen kaum teure Gewürze aus exotischen Ländern leisten konnten, so hatten sie eine reiche Natur mit allerlei Wildkräutern und anderen Gaben der Natur vor der Haustüre.

produkte aus der eifel
Typische Erzeugnisse aus Eifel und Voreifel (c)

Egal ob aus den umgebenden Wälder, vom eigenen kleinen Garten oder von Wiesen und Weiden – regionale Produkte gibt es in der Eifel bis heute zum greifen nah. Und zahlreiche Wochenmärkte oder Hofläden mit frischen Eiern, Erdbeeren, Gemüse und Obst ermöglichen ferner das regionale Einkaufen. Und damit liegt die Eifel heute voll im Trend, denn Nachhaltigkeit und Ressourcenverantwortung erfordern schon lange das saisonale und regionale Einkaufen.

In der Eifel gab und gibt es also hervorragende Möglichkeiten kreativ und traditionell zu kochen.

 

Döppekooche, Wurst und Löwenzahnsalat

Interessante Gerichte und Spezialitäten gibt es einige, wie etwa die berühmten Döppekooche (Topfkuchen), das frühere „Arme-Leute-Essen“ am Martinstag. Sie hatten keine Weihnachtsgans und so wurden Kartoffeln, Zwiebeln, wenig Speck, ggf. Schmalz und Eier sowie Salz, Pfeffer zu einer Masse verarbeitet und im Ofen gebacken. Dazu gab es Apfelmus und Salat, wie etwa Feldsalat. Bis heute eine beliebte Spezialität der Eifeler.

Salat (Schloot) wird auch aus Kohl (Kappes) gemacht. Eingelegter Weißkohl (z.B. in Essig, Lorbeer, Nelken, Salz, Pfeffer, Zwiebeln) schmeckt auch heute noch mit geräuchterer Eifelwurst oder einem Eifelschinken. Geräucherte Mettwürstchen, Schinken, Leberwurst (Leverwursch), Schmierwurst, Sülze, Schmalz, aber auch Würste zum kochen und grillen gibt es bei den Dorfmetzgern der Eifel in guter Qualität. Das schmeckt anders als aus dem Supermarkt – fragen Sie die Einheimischen, jeder hat in der Regel einen Tipp für den Metzer des Vertrauens.

Salate gibt es in vielen Variationen, wie etwa Hongslatze (Löwenzahnsalat mit Kartoffeln und Speck) oder Eifeler Krautsalat mit Äpfeln und Speck. Und natürlich der Lieblingssalat überhaupt: „Erpelschloot“. Da hat jede Familie ihr eigenes Rezept, ganz gleich oder mit oder ohne Mayonnaise. Und der eigene ist natürlich immer der Beste!

Ein typischer Eifelspießbraten (Eene leckere „Spießbroode“) ist Schweinenacken gefüllt mit Zwiebeln und Schinken. Dazu ein erfrischendes Eifeler Landbier – herrlich!

 

Bier, Wein, Schnaps und natürlich Mineralwasser

Biersorten gibt es übrigens einige aus der Eifel. Das bekannteste ist sicherlich das Bit. Die Brauerei aus Bitburg braut seit 1817 ein beliebtes Bier, was heute als Pils auf keinem Geburtstag, Waldfest oder Sportfest fehlen darf. Bitburger ist eine der größten Brauereien Deutschlands und man erhält das Bit mittlerweile in allen möglichen Varianten von alkoholfrei, Radler, Bier mit Cola und als Fassbrause.

Aber es gibt auch viele kleinere Brauereien und Biersorten wie etwa das Gemünder, das Bier von der Steinbach (naturblond, dunkel und Weizen), das dunkle Steinfelder Klosterbier, das Cramer Bier aus Nideggen, das Vulkan Bier aus Mendig, das Biber Bier aus Euskirchen oder das Rheinbacher Bier – nur um einige Beispiele zu nennen.

Dass es in der Eifel auch hervorragenden Schnaps, Obstbrände, Korn, Kräuterlikör, Schlehwittchen und natürlich auch den berühmten Ahrwein gibt, braucht man wohl nicht gesondert zu erwähnen, oder? Und es muss nicht immer Alkohol sein: gesundes Mineralwasser entspringt den zahlreichen Quellen der Eifel (Balduin Quelle, Dauner, Dreiser, Gerolsteiner, Tönissteiner etc.).

Zurück zum Essen. Auch das in Köln bekannte „Himmel un Ärd“ gibt es in der Eifel mit frischen Zutaten. Die Äpfel vom Baum stehen für den Himmel und die Kartoffeln für die Erde – dazu gibt es für den, der es mag: Blutwurst (oder andere Wurst).

Und wer in der Eifel hat sich als Kind nicht über den lustigen Namen der dicken Kartoffel „Kwällman“ amüsiert? Die werden dann gerne mit heißen Öl und Quark (Klatschkies) gegessen. Kartoffeln sind überhaupt wichtig in der Küche der Eifeler. Man isst sie gerne als Beilage oder auch als Backesgrompere (überbacken mit Wurst, Speck und Sahne), Pitter und Jupp (mit Möhren, Wirsing, Lauch, Zwiebeln und Mettwurst) oder  anderen Aufläufen und Suppen. Noch heute essen die Menschen auf dem Land die Decke Bunne met Speck (also dicke Bohnen mit Speck) oder Bonne-Strüh (deftiger Sauerkrauteintopf).

Typische Eifeler Rezepte sind auch zahlreiche Fischgerichte, möglichst gefangen in den Seen oder Bächen der Region. Beliebt ist besonders die Forelle. Ebenso gibt es natürlich auch typische Wildgerichte der Eifel – Wildschwein, Hirsch und Reh schmecken besonders gut mit den typischen Kräutern der Eifel. Natürlich gibt es auch eine breite Palette Eifeler Käsesorten (neben Käse aus Kuhmilch auch Ziegen- und Schafskäse), zahlreiche Imker mit hervorragendem Honig (vom Blütenhonig zum Waldhonig) und Senf (z.B. aus der historischen Senfmühle in Monschau).

 

Brot, Forellen und Kuchen

Auch Brotliebhaber werden sich in der Eifel wohl fühlen. In vielen Dörfern gibt es noch Bäcker, die beim Brot- und Brötchenbacken auf unnötige Konservierungsstoffe verzichten. Es gibt zahlreiche Variationen und Rezepte für das Eifeler Landbrot, da sollte man seinen eigenen Geschmack entscheiden lassen, wo es einem am besten schmeckt – oder selber backen!

Wer das nicht schafft, der sollte im LVR-Freilichtmuseum in Kommern vorbeischauen. Hier wird das Brot noch nach alter Art selbst gebacken. Das Museum bieten regelmäßig Kurse zum Brotbacken (etwa mit dem Steinofen) an.

Aus der Voreifel (Meckenheim) kommt der leckere Rübensirup, den man zum backen aber auch als Brotaufstrich nimmt. Geheimtipp: mit Reibekuchen (Rievkooche).

Auch Süßes kommt aus der Eifel, wie etwa die Printen aus Aachen oder Bad Münstereifel. Hinzu kommen zahlreiche Kuchen und Torten. Typisch für die Eifeler ist natürlich die Prummetaat (der Pflaumenkuchen), die Appeltaat (der Apfelkuchen) oder andere Obstkuchen aus Omas Rezeptbuch. Bekannt sind auch die Monschauer Dütchen, raffinierte Eierbisquithörnchen. An Karneval gibt es natürlich die lecker-gebackenen aber auch fettigen Muzen – ideal um den Karnevalszug zu überstehen!

 

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